„Man kann von einem Schock sprechen“

Interview mit Daniel Jeremic, Spieler und Kassenwart der SG Viernheim

„Wir werden aus dem Rücktritt hoffentlich positive Energie ziehen”

Daniel Jeremic

Der Rücktritt von Trainer Stephan Klein (wir berichteten) hat die SG Viernheim aus heiterem Himmel getroffen. Immer noch ist offen, wer neuer Übungsleiter des B-Ligisten wird. Wir sprachen mit Daniel Jeremic, der als Spieler und Vorstandsmitglied in seiner Funktion als Kassenwart sowohl aus der Sicht des Spielers, aber auch des Vorstands einen Einblick in die letzten Wochen und Tage geben kann.

VT: Herr Jeremic, wie überrascht waren Sie als Spieler, aber auch als Vorstandsmitglied vom Rücktritt von Trainer Stephan Klein?

​Daniel Jeremic: Man kann von einem Schock sprechen – für die Spieler und den Vorstand. Für keinen hat sich dies ansatzweise angedeutet – zumal die Mannschaft keine schlechten Ergebnisse erzielt. Für die Spieler hat die Arbeit mit dem Trainer immer Spaß bereitet und das Training war kompetent geleitet. Ich persönlich kann für die Mannschaft sprechen und sagen, dass die Arbeit mit Herrn Klein und allen anderen Helfer sowie den Mannschaftskollegen selbst unvergleichlich gut ist, auch wenn die Äußerungen bezüglich der Trainingsbeteiligung anderes erahnen lassen. Wir verstehen uns super und werden aus dem Rücktritt hoffentlich positive Energie ziehen.

VT: Stephan Klein erklärte, der Grund seines Rücktritts sei die mangelhafte Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen gewesen. Warum war die Trainingsbeteiligung so schlecht?

Jeremic: Der Vorstand kann den Gedankenweg des Trainers nachvollziehen. Es ist nun mal so, dass einige Spieler beruflich verhindert sind – das muss man akzeptieren. Wir werden es nicht schaffen, die Spieler rund um die Uhr zu überwachen. Es geht jetzt unseres Erachtens, darum die Kader nicht mehr so strikt zu trennen: Viele wissen nicht, dass bei unserem Unterbau mit den Trainer Manuel Rühle und Heinz Beneke teilweise über 20 Spieler trainieren. Hat die erste Mannschaft verhinderte Spieler, sollte man verstärkt Leute hochziehen. Positiver Nebeneffekt ist doch, dass man ausgeglichene Trainingsgruppen hätte und sich Jungs wieder beweisen können.

VT: In der Vorbereitung sei alles „in Ordnung gewesen“, dann sei es plötzlich abgebrochen. Können Sie sich das erklären? Hat vielleicht die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr gestimmt?

Jeremic: Wir haben gefestigte und charakterstarke Spieler, auf die man sich verlassen kann und wir als Verein froh sind diese zu haben. Herr Klein hat immer eine gute Trainingsarbeit geliefert und ist ein super Typ. Da kann keine Chemie gestört sein. Das Einzige. was man vielleicht bemängeln kann, dass nicht jeder im Team die Zeichen des Trainers gedeutet hat, doch mal das entgegengebrachte Vertrauen des Trainers zurückzuzahlen. Man muss bedenken, dass der Trainer Spielern Woche für Woche Einsätze gibt, obwohl diese unter der Woche fehlen oder Verletzungen auskurieren. Da muss man auch mal auf die Zähne beißen und sich so organisieren, dass man es öfter ins Training schafft.

VT: Stimmt es, dass der Trainer bereits zweimal deutlich vor der Mannschaft diese Problematik angesprochen hat?

Jeremic: Er hat mehrmals zu uns gesprochen und gesagt, wir sollten überlegen, an welcher Stelle der Fußball steht – das stimmt.

VT: Ist es nicht alarmierend, wenn ein Trainer wegen solch eines Grunds aufhört? Die Spieler sollten doch wegen Ihrer Leidenschaft am Fußball am Training teilnehmen.

Jeremic: Man muss es eher so sehen: Alarmierend ist es nur in Bezug auf die tolle Zeit, die wir noch gehabt hätten. Stephan Klein hat nie einen unglücklichen Eindruck gemacht, wenn wir genug Leute waren. Wir haben hart gearbeitet und immer Spaß dabei, der Trainer hat uns gerade in der Vorbereitung super eingestellt. Was gibt es da Besseres? Es war wie eine gute Ehe. Die Leidenschaft ist da, wir haben sonntags genug Spieler, die heiß auf die Duelle sind – da ist jeder Trainer an der Seitenlinie willkommen um uns zu unterstützen. Ein neuer Trainer kann gerne daran teilhaben und uns seine Ideen vermitteln, um uns noch besser zu machen. Er findet tolle Typen vor.

VT: Wie geht es nun bei der SG weiter. Wer sitzt am Wochenende auf der Bank und gibt es schon einen Zeitplan, wann der neue Trainer feststeht?

Jeremic: Die Trainersuche läuft. Der Vorsitzende Thorsten Grün leitet mit Manuel Rühle und Heinz Beneke das Sonntagsspiel. Wir wollen Spieler die vorne raus gehen und die haben wir.

VT: Haben Sie Angst, dass sich in drei Monaten ein neuer Trainer in der gleichen Situation befindet? Schließlich wollte Klein „ein Zeichen setzen“.

Jeremic: Auch andere Trainer in anderen Ligen kämpfen mit dieser Problematik. Jeder Trainer zieht daraus eventuell andere Schlüsse. Es gibt offiziell einen Kader von über 40 Mann für die erste und zweite Mannschaft – daran wird es nicht scheitern.

Text: VT
Bild: Markus Mantei

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