Vorfreude auf Stadtderby

Aufstiegs-Interview mit SG Viernheim-Kapitän Selim Akdagcik / Trainer ist „Vater des Aufstiegs“

„Gefeiert bis wir keine Stimme mehr hatten“

Selim AkdagcikNach mehreren vergeblichen Versuchen ist am Sonntag der SG Viernheim die Rückkehr in die Kreisklasse A gelungen. Beim Mannheimer Fußball Club Phönix 2 siegte das Team von Trainer Thomas Jöhl mit 5:0 und sicherte sich so Platz zwei in der Kreisklasse B, der zum Aufstieg berechtigt. Nach dem Abpfiff folgte ein stundenlanger Partymarathon. Wir sprachen kurz vor seinem Abflug in die USA mit Kapitän Selim Akdagcik. Der Viernheimer Spielführer berichtete vor dem Antreten seiner Flitterwochen über das entscheidende Spiel, den Partymarathon sowie die kommende Spielzeit.

VT: Herr Akdagcik, Glückwunsch zum Aufstieg. Beschreiben Sie uns aus Ihrer Sicht die Momente nach dem Abpfiff?
Selim Akdagcik:
Der Abpfiff hat noch nie so gut geklungen wie an dem Tag. Alle Emotionen wurden freigesetzt und wir wollten alle nur noch feiern. Es war weniger ein Abpfiff, eher der Anpfiff zum Feiern (lacht).

VT: Ab wann wussten Sie: Wir steigen auf.
Akdagcik:
Ehrlich gesagt war mir in der Kabine schon bewusst, dass heute nichts schief gehen kann. Der Trainer hat uns einmal mehr richtig eingestimmt und hochgepusht. In den Gesichtern der Spieler war deutlich zu erkennen, dass es an uns liegt und jeder einzelne alles für einen Sieg geben will. Vor dem Anpfiff, im Mannschaftskreis, habe ich auf ein schnelles Tor appelliert, weil wir dann befreiter spielen. Dann kam Oguzhan Köse mit seinem Traumtor und wir wussten, wir sind auf dem richtigen Weg.

VT: Auch in Viernheim ging der Partymarathon weiter. Was passierte dort genau und wo und wie wurde abschließend gefeiert?
Akdagcik: Wir sind alle direkt mit unseren Frauen und Familien auf die SG gefahren. Dort wurde seitens des Vorstands ein Traktor mit Anhänger organisiert. Wir fuhren durch Viernheim bis wir keine Stimme mehr hatten. Zurück auf der SG wurde noch gegrillt und gefeiert. Wir haben noch eine Abschlussfahrt vor uns und werden bis zur Vorbereitung es richtig krachen lassen.

VT: Es war das Ende einer sehr intensiven Saison. Wie hoch war in den vergangenen Wochen der Druck wirklich?
Akdagcik: Druck ist das falsche Wort. Wir wollten es so, daher wussten wir was auf uns zukommt. Die Spieler, der Trainer und der Verein waren fokussiert das Ziel endlich zu erreichen. Wir haben mit Spielertypen wie Recep Ilgüner, Ismael Berk und Aytac Altindag Spieler in der Mannschaft die durch Ihren Humor und Ihre Art den Druck vergessen gemacht haben. Das hat der Mannschaft ungemein gut getan. Wir waren stets konzentriert und folgten immer der Marschroute des Trainers.

VT: Am Sonntag war das letzte Spiel unter Trainer Thomas Jöhl. Er ist der „Vater des Aufstiegs“ oder?
Akdagcik: Ohne Zweifel. Er kam mit dem Ziel aufzusteigen und hat passend dazu ein Plan gehabt. Er ist durch und durch ein Fußballexperte. Der Coach hat uns eine Spielphilosophie vermittelt, die auf uns gut zugeschnitten war. Dennoch hatte er immer ein Ass im Ärmel, wenn es mal nicht so gut lief. Auch die Spieler, die der Coach geholt hat, haben alle funktioniert. Berkay Karasehirli, Kerem Kocaman, Daniel Danielczyk, Alexander Rückkehr oder Emre Gülmez sind gar nicht mehr wegzudenken. Und andere Spieler hat er sukzessiv verbessert. Der Trainer hat ein Stück SG-Geschichte geschrieben und geprägt. Alle Spieler und Funktionäre bedauern den Abschied sehr. Wir wünsche ihm nur das Beste für die Zukunft und wir werden sicherlich den Kontakt zu Ihm aufrechterhalten.

VT: Welche Rolle glauben Sie kann die SG in der A-Klasse spielen?
Akdagcik: Das ist schwer einzuschätzen, da wir einen neuen Trainer bekommen und den einen oder anderen Spieler verlieren werden, wie zum Beispiel Sebastian Haken, der einen großen Anteil am Aufstieg hat. Wichtig ist, dass die Leistungsträger wie ein Alain D´Asseler, Daniel Jeremic, Rrahim Miftari, Benjamin Brechtel und Sven Heusser dem Verein treu bleiben. Wir werden auch einige neue Spieler bekommen und hoffen, dass die bei uns einschlagen werden. Ich persönlich werde das ganze erst einmal auf mich wirken lassen, mir meine Gedanken machen und anschließend entscheiden, ob ich aufhören werde oder weiterspiele. Komme was wolle, das große Ziel ist es, erst mal in der der A-Klasse zu bleiben und sich stetig zu verbessern. Letztendlich sind wir gekommen um zu bleiben.

VT:  Freuen Sie sich schon auf das Stadtderby gegen den TSV Amicitia 2?
Akdagcik: Ja klar, wir freuen uns auf die sicheren sechs Punkte. Nein, Spaß. Wir haben die letzten Jahre oft in der Vorbereitung gegen die TSV Amicitia 2 gespielt. Es war immer fair und attraktiver Fußball. Zwischen den Vereinen gibt es weder Hass noch Abneigung. Daher darf kein Zuschauer viel von so einem Derby erwarten, es ist ein Spiel wie jedes andere auch.

VT: Schaute Ihre Ehefrau am Sonntag das Spiel vom Spielfeldrand oder welche Lösung haben Sie gefunden?
Akdagcik: Meine Frau war pünktlich zum Anpfiff da und hat die SG mit mir zusammen verlassen. Sie hatte noch Zeit, ihr Hochzeitskleid auszuziehen. Es war ein überragendes Wochenende für uns, aber jetzt brauchen wir den Urlaub.

Text: VT
Bild: Andreas Defren

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