Nur noch sechs Punkte vor der Abstiegsrelegation
A-Ligist SG Viernheim unterliegt zu Hause TSG 91/09 Lützelsachsen 2 mit 2:4
„Wenn wir gegen diesen Gegner nicht gewinnen…“
Die sportliche Krise beim A-Ligisten SG Viernheim verschärft sich weiter. Auch das sechste Ligaspiel im Kalenderjahr 2025 ging verloren. Im heimischen Familiensportpark West unterlag die Mannschaft von Trainer Claudio Poleti der TSG 91/09 Lützelsachsen 2 mit 2:4 (2:2). Es war eine Partie voller Dynamik, Spannung und bitterer Wendungen-mit dem schlechteren Ende für die Hausherren, die nun endgültig im Abstiegskampf angekommen sind. Noch schwerer wiegt jedoch die Nachricht, die nach Schlusspfiff für Aufsehen sorgte: Trainer Claudio Poleti hat seinen Rücktritt erklärt.
Die Partie begann denkbar ungünstig für die Gastgeber. Bereits nach zwei Minuten schlug der Ball im Netz ein- TSG-Angreifer Lukas Grüber nutzte eine Unachtsamkeit in der SG-Defensive eiskalt aus und brachte die Gäste früh in Führung. Die Antwort der Viernheimer ließ jedoch nicht lange auf sich warten: In der zehnten Minute lenkte Lützelsachsens Mike Engel das Spielgerät glücklicherweise für die „Orangenen“ ins eigene Tor-der Ausgleich war hergestellt.
Was zunächst wie ein psychologischer Vorteil für die SG Viernheim wirkte, kippte jedoch schnell wieder in Richtung der Gäste. Derselbe Mike Engel, der zuvor ins eigene Netz getroffen hatte, traf diesmal auf der richtigen Seite-ausgerechnet er stellte in der 24. Minute die Führung für Lützelsachsen 2 wieder her. Aber auch darauf wusste die SG zu reagieren: Recep Ilgüner fasste sich nach einer halben Stunde ein Herz und jagte das Leder mit einem wuchtigen Schuss aus der Distanz zum erneuten Ausgleich in die Maschen. Mit dem 2:2 ging es in die Kabinen-ein Spielstand, der den offenen Schlagabtausch der ersten Halbzeit gerecht wurde.
Elfmeterschocks in der zweiten Hälfte
Mit neuer Motivation kamen die Viernheimer aus der Kabine, der Wille zum ersten Sieg im neuen Jahr war spürbar. Doch es sollte anders kommen. Erneut brachten individuelle Fehler die Gastgeber auf die Verliererstraße. In der 50. Minute entschied der Schiedsrichter nach einem Foulspiel im Strafraum auf Elfmeter. Daniel Mommertz trat an und verwandelte sicher. Auch beim zweiten Strafstoß des Spiels-dieses Mal in der 73. Minute – ließ sich der TSG-Spielmacher nicht zweimal bitten und erhöhte auf 2:4. Beide Elfmeter resultierten aus unnötigen Situationen, in denen die Defensive der SG Viernheim überfordert wirkte.
Die Gastgeber versuchten in der Schlussphase nochmals alles, warfen Spieler nach vorne, blieben aber ohne echte Durchschlagskraft. Die Enttäuschung war groß-nicht nur über das Ergebnis, sondern über die Art und Weise, wie man sich zum wiederholten Male selbst um einen möglichen Punktgewinn brachte.
Rücktritt von Claudio Poleti
Nach dem Abpfiff wurde es noch stiller im Familiensportpark. Trainer Claudio Poleti verkündete seinen Rücktritt und übergab noch am Abend seine fristgerechte Kündigung an die Vereinsverantwortlichen. Bereits am Donnerstag hatte Poleti das Spiel des kommenden Gegners Lützelsachsen 2 beobachtet und gewarnt:
„Wenn wir gegen diesen Gegner nicht gewinnen, dann wird in Sachen Klassenerhalt wirklich schwierig.“
Seine Worte bewahrheiteten sich.
Für die SG Viernheim spielten:
Krug-Kempf, Kamara, Köse(77.Faraj), Bezabh(70.J.Ferraraccio), Hanselmann, Guntram, Ilgüner, Boysen, Mohammadi, Nguse(46.Yilmaz).
Blick nach vorn
Die SG Viernheim steht nach sechs Niederlagen in Folge vor einer schwierigen Zukunft. Am kommenden Sonntag (13. April, 15 Uhr) wartet beim Tabellendritten FV Fortuna Heddesheim 2 die nächste schwere Aufgabe-erstmals ohne Claudio Poleti an der Seitenlinie.
Ein Lichtblick am Wochenende kam aus der Jugendabteilung: Die C-Junioren setzten sich souverän mit 3:0 beim MFC Phönix 2 (flex) durch und zeigten eine engagierte und disziplinierte Leistung. Weniger erfreulich verlief der Auftritt der D-Junioren, die beim SC Käfertal 2 eine deutliche 0:6-Niederlage hinnehmen mussten.
Trotz aller Rückschläge bleibt den Verantwortlichen der SG Viernheim nun keine Zeit zum Lamentieren. Es gilt, schnell einen neuen Trainer zu präsentieren und die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Bild & Text: VT
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