Einstellung stimmt – Ergebnis nicht
A-Ligist SG Viernheim unterliegt auswärts der SG Mannheim mit 1:6
Sechs Gegentreffer binnen 20 Minuten
Die SG Viernheim wartet weiterhin auf den ersten Punktgewinn im Kalenderjahr 2025. Am Sonntag unterlag der A-Ligist deutlich mit 1:6 (0:6) bei der SG Mannheim. Doch auch wenn das Ergebnis auf dem Papier eindeutig scheint, war der Auftritt der Südhessen vor allem in der Anfangsphase von einer spürbaren Leistungssteigerung und einer kämpferischen Mentalität geprägt. Angesichts der schwierigen personellen Lage ist diese Entwicklung ein wichtiges Signal im Hinblick auf den Abstiegskampf, in dem sich die Viernheimer weiterhin befinden.
Erneut musste Trainer Aytac Altindag auf mehrere Stammkräfte verzichten. Besonders schmerzlich war der Ausfall von Spielertrainer Kim-Pascal Boysen. Kurzfristig musste auch Andreas Kudla seine Teilnahme absagen. Trotz dieser Rückschläge zeigte sich das Team zunächst unbeeindruckt. In den ersten zwanzig Minuten agierten die Gäste couragiert, zweikampfstark und mit einer klar verbesserten Einstellung im Vergleich zur Vorwoche.
Altindag lobte nach der Partie die Haltung seiner Mannschaft:
„Die ersten 20 Minuten waren genau das, was wir sehen wollen – jeder hat für den anderen gearbeitet, wir waren aggressiv, wach, präsent. Wenn wir das über 90 Minuten schaffen, holen wir auch wieder Punkte.“
Die Einstellung stimmt also-eine elementare Voraussetzung, um im Saisonendspurt bestehen zu können.
20 Minuten reichen aus – Mannheim entscheidet das Spiel im Eiltempo
Doch dann folgte der Einbruch. Innerhalb von nur zwanzig Minuten kassierte die SG Viernheim sechs Gegentore-ein Rückfall, der schmerzt, aber auch in seiner Dramatik durch individuelle Fehler und die mangelnde Erfahrung der improvisierten Formation begünstigt wurde. Für Mannheim trafen Kristijan Rimac (20.), Suleiman Shukeirik gleich dreifach (25./36./37.), Nikola Dominkovic (29.) sowie Luka Zivkovic (41.).
Das Spiel war damit zur Halbzeit entschieden. Doch statt sich aufzugeben, bewiesen die Gäste Moral: In der zweiten Hälfte stabilisierte sich die SG Viernheim, ließ keinen weiteren Gegentreffer mehr zu und kam durch Ahmet Yagiz in der 84. Minute noch zum Ehrentreffer. Es war ein Tor, das sinnbildlich für den kämpferischen Willen der Mannschaft stand-auch in aussichtsloser Lage wird weitergearbeitet.
Lage im Tabellenkeller bleibt angespannt
Drei Spieltage vor Saisonende steht die SG Viernheim mit dem Rücken zur Wand. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz sowie auf den ersten direkten Abstiegsrang beträgt lediglich zwei Punkte. Die Luft im Tabellenkeller wird spürbar dünner. Doch noch ist nichts verloren. Am kommenden Sonntag, den 18. Mai, bietet sich die große Chance, den Schalter umzulegen: Dann empfängt die SG Viernheim um 15 Uhr im heimischen Familiensportpark West das Schlusslicht FV Leutershausen 2, das bereits als Absteiger feststeht. Trainer Altindag setzt große Hoffnungen in diese Begegnung:
„Wir müssen dieses Spiel gewinnen – und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch können. Wenn wir endlich einmal komplett sind, werden wir unsere Qualität zeigen.“
Der Blick geht also nach vorn. Die Hoffnung lebt – getragen von der kämpferischen Einstellung, den ersten 20 Minuten gegen Mannheim und der Aussicht, in den kommenden Spielen wieder auf einen breiteren Kader zurückgreifen zu können. Im Abstiegskampf entscheidet oft nicht nur die Tabelle, sondern vor allem der Glaube an die eigene Stärke. Und diesen Glauben hat die SG Viernheim am Sonntag, trotz der hohen Niederlage, bewahrt.
Für die SG Viernheim spielten: Samstag-Yilmaz, Hanselmann, Ferraraccio, Yücel, Akeem Schmitt, Mohammadi(34.Kempf), Jeremic(56.Yagiz), Ilgüner(56.Faraj), Pla Fernandez(46.Bilen), Guntram.
Text: VT
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