Das Meckern wird zur Chefsache

Schiedsrichter Janhendrik Timm von der SG Viernheim betreibt vorm Saisonstart Regelkunde für die beiden Seniorenmannschaften der „Orangenen“

Schiedsrichter Janhendrik Timm

Das Vereinsheim der SG Viernheim im Familiensportpark West war am Freitagabend Schauplatz einer Auffrischung der Regelkunde für die beiden Seniorenmannschaften der „Orangenen“.

Kurz vor dem Saisonstart brachte Schiedsrichter Janhendrik Timm von der SG Viernheim die Kicker der Sportgemeinschaft auf den neusten Stand der Regeln. Überrascht waren die Spieler und Vereinsverantwortlichen, als sie von Timm erfuhren, dass es nur 17 Fußballregeln gibt. Für die neue Saison gibt es Änderungen, die größte ist mit Sicherheit die „Kapitänsregel“. Es kommt nicht häufig vor, dass der Fußball eine Regeländerung beschließt, die nach ihrer Einführung von (fast) allen Beteiligten gelobt wird. 1992 war das zuletzt so, als der Weltverband Fifa die Rückpassregel beschloss und damit die Unsitte unterband, dass die Torhüter das Spiel verzögerten, indem sie den Ball nach einem Rückpass in die Hand nahmen und daraufhin minutenlang die Tribünen nach bekannten Gesichtern absuchten. 32 Jahre später scheint es erneut einen solchen Konsens zu geben: Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat mit der gerade eingeführten „Kapitänsregel“ eine Reform des eigenen Regelwerks beschlossen-und die Rückmeldungen sind überwiegend positiv.

Motzköpfe werden nun ruhiggestellt

Nun müssen die Zuschauer seit einigen Wochen auf Amateurplätzen genauso wie bei ausverkauften DFB-Pokalspielen auf Szenen verzichten, die die meisten Fans für ebenso überflüssig hielten wie die Unparteiischen: Sieben, acht Spieler, die wild gestikulierend und mit entgleisenden Gesichtszügen auf den Schiedsrichter zulaufen, um ihn auf möglichst beeindruckende Weise davon zu überzeugen, dass der soeben gegebene Einwurf auf Höhe der Mittellinie eine unverzeihliche Fehlentscheidung sei. Die Motzköpfe werden nun künftig also auch im Ligabetrieb ruhiggestellt, das Meckern wird zur Chefsache: Das Modell der Europameisterschaft hat auch die Regelhüter des DFB überzeugt, der Verband übernimmt die neue „Kapitänsregel”. Ist der Kapitän der Torhüter, können die Mannschaften analog zur gerade zur Ende gegangenen Europameisterschaft in Deutschland einen alternativen Feldspieler als Ansprechpartner benennen.
Die Kapitäne sind zudem dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler die Unparteiischen respektieren, Abstand halten und sie nicht bedrängen. Sollte doch ein anderer Spieler mit dem Referee diskutieren oder ihn bedrängen, wird er hierfür verwarnt. Bei der EM hatte die Regelung bemerkenswert reibungsfrei umgesetzt werden können, sie verhinderte Rudelbildungen in hitzigen Phasen. Meckerversuche von Spielern ohne Kapitänsbinde wurden streng mit einer Gelben Karte geahndet.

Text & Bild: VT

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